Dienstag, 8. März 2011

Iquitos - eine Reise in den Regenwald

Im Februar sind Natasha und ich für einige Tage nach Iquitos - oder besser gesagt, mitten in die unergründlichen Tiefen des Amazonasbeckens. Da ich schon bald nach Hause komme, war es für mich eine sehr gute Gelegenheit, den Regenwald Perus besser kennen zu lernen. Iquitos ist die grösste Stadt der Welt, die nicht per Strasse erreichbar ist, sondern nur per Flugzeug und Boot.

Hier im Stadtteil Belén, wo der Markt liegt.

Hier kriegt man wirklich alles was man braucht...

... und auch das, was man nicht unbedingt kaufen würde.

Zu diesem Stadtteil gehören auch solche auf Stelzen gebaute Häuser. In der Regenzeit steigt der Wasserspiegel des Flusses enorm an. Es ist also unvorstellbar, wie viel Wasser von den Anden ins Amazonasbecken fliesst.

Ein anderes System sind Häuser, die auf einem Floss gebaut sind und schwimmen, sobald das Wasser steigt.

Notdürftige Toiletten - etwas standfesteres zu bauen hätte auch nicht viel Sinn, da die ganze Landfläche jedes Jahr während mehrerer Monate unter Wasser liegt.

Waschtag.

Da es die Polizisten für zwei gringos zu gefährlich hielten, hier (trotz Führerin) spazieren zu gehen, haben sie uns kurzerhand begleitet.

Hier befinden wir uns auf dem Río Marañón. Von vorne rechts kommt der Río Ucayali. Diese zwei Flüsse bilden den Ursprung des AMAZONAS, welcher sich 6800 km nach Osten bis in den Atlantischen Ozean weiterzieht.

Auch hier - in einem Nebenfluss des Río Ucayali - sind die Häuser auf Stelzen gebaut.


Übernachtet haben wir in dieser Lodge. Einfache Hütten ohne Strom und fliessend Wasser (ausser dem Fluss natürlich), aber sehr gemütlich (wenn man mal von den omnipräsenten Moskitos absieht).

Von der Lodge aus haben wir Spaziergänge im umliegenden Wald unternommen. Wir kamen natürlich prompt in einen sehr heftigen Regen. Das gehört zu einem Regenwald halt einfach dazu.

Diese fleissigen Ameisen arbeiten 24 Stunden am Tag. Die Blätter fressen sie nicht etwa, sondern lagern sie. Darauf bilden sich dann Pilze, von welchen sich die Ameisen ernähren.

Ein Blätter fressendes Insekt, welches von Tag zu Tag hungriger wurde.

Nichts für Arachnophobe - eine Tarantel.

Auch mit Kanu und Motorboot waren wir unterwegs, um das Leben am und im Fluss kennenzulernen.

Hoch oben im Baum ein Faultier.

Diese Pflanze heisst Victoria amazonica und gehört zu den Seerosengewächsen. Mit ihren bis zu 3 Metern Durchmesser ist sie die weltweit grösste Seerose. Sie hält bis zu 40 oder 50 kg an Gewicht aus, wenn es gut verteilt ist.

Die Jungen lernen schon früh das Fischen.

Auch wir haben uns daran versucht und zwar mit Erfolg, wie dieses Foto beweist!

Wenn wir gerade nicht unterwegs waren, haben wir uns in den Hängematten entspannt.

Auch die Kinder waren immer um uns herum. Sie haben ständig Eile mit Weile gespielt.

Das passiert...

... wenn man neugierige Kinder mit der Kamera spielen lässt.

Das Haus in der Mitte des Bildes, am Rand des Platzes, ist ein Haus aus Eisen. Dies wurde 1860 von Eiffel in Paris hergestellt und etwa 1890 Stück für Stück nach Iquitos transportiert. In dieser Zeit lebten in Iquitos nämlich durch den Handel mit Kautschuk sehr reich gewordene Leute.

Ein anderes Zeichen dieses vergangenen Reichtums sind mit handgemachten Kacheln aus Portugal verzierte Häuser.

Jetzt neigt sich mein Aufenthalt hier in Peru definitiv dem Ende zu, schon in einer Woche komme ich nach Hause. Vom Land und von den Leuten, welche ich durch die Reisen kennengelernt habe, sowie von der Arbeit nehme ich durchwegs positive Eindrücke mit. Es hat sehr Spass gemacht hier und die Zeit ist wie im Flug vergangen.

Bis bald

Matthias