Donnerstag, 31. Januar 2013

Felleng

Ein Zyklon mit Namen "Felleng" ist im Anmarsch Richtung Madagaskar. So wie es aussieht wird er zirka 200 km östlich der Insel vorbeiziehen, bevor er dann weiter Richtung Osten abdreht. Wir in Tuléar werden von diesem Zyklon ausser starkem Regen und Wind hoffentlich nicht allzuviel merken. Die Ostküste hingegen, aber auch die Städte auf dem Hochland, werden diesen Zyklon sicher zu spüren bekommen.

Der Zyklon "Felleng", der zwischenzeitlich auf die höchste Stufe 5 ansteigt.
Hoffen wir mal, dass es nicht so schlimm wird wie "Giovanna" und "Irina" letztes Jahr, wobei viele Menschen starben und ganze Dörfer zerstört wurden. Diese Stürme haben die Insel allerdings nicht nur gestreift, sondern sind direkt darüber hinweggefegt:

Der Zyklon "Giovanna" von letztem Jahr.
Der Tropensturm "Irina", auch vom letzten Jahr im Februar.
Es bleibt anzumerken, dass wir in Tuléar letztes Jahr recht verschont blieben, da der Zyklon und Sturm schon recht abgeschwächt waren, als sie hier eintrafen. Die Menschen von der Ostküste haben da meist weniger Glück, da sie halt in exponierter Lage leben.

Hoffen wir das Beste!

Liebe Grüsse

Matthias

PS: Für diejenigen, die es interessiert, hier noch zwei Links mit detaillierten Angaben zum Zyklon "Felleng":

Freitag, 25. Januar 2013

Ferienbericht: Teil 1

Danke Thömu für die Fotos der Ferien. Hier nun der erste Bericht mit vielen Fotos und wenig Text, da ich momentan nicht so dazu komme, mehr zu schreiben:

Aussicht von Thanias Quartier...

... auf die umliegenden Häuser, Strassen und Reisfelder.
In der Stadt beim Königspalast - Aussicht auf das Stadion und den See Anosy mit einem Denkmal in der Form einer Engelsstatue für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten.

Duens Gerüstbau made in Madagascar!
Kratersee in der Nähe von Antsirabe.

Wiederum wunderschöne Aussichten auf die umliegenden Landschaften.



Heruntergekommene Umkleidekabinen aus der Kolonialzeit in der Nähe eines anderen Sees.

Ein Lemur beim Essen von Bambus.

Es ist halt einfach schon schön zu sehen, wenn es noch Grün hat und nicht alles abgeholzt ist.

Der sogenannte Giraffenkäfer, ganz ein cooles Teil!
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende und bis bald!

Matthias

Freitag, 11. Januar 2013

Ferien: Prolog und Epilog

Bevor ich euch von meinen tollen Ferien mit meiner Mutter und meinen Brüdern erzähle, hier zuerst ein kurzer Bericht meiner Anreise nach Tana vor und meiner Rückreise nach Tuléar nach den Ferien:

Fahrt Tuléar - Tana
Die Abfahrt fand pünktlich um 9:00 morgens statt und verlief bis zum Mittag reibungslos. Alles deutete darauf hin, dass wir früh am nächsten Morgen in Tana eintreffen würden (die Fahrt von Tuléar nach Tana dauert normalerweise so um die 20 Stunden). Am Mittag dann die Hiobsbotschaft: die Temperatur des Motors steigt zu stark an, eine Weiterfahrt ist deshalb zu riskant (niemand möchte im Nirgendwo, schlimmstenfalls auch noch Nachts, einen Motorschaden haben). Da kein Ersatzbus verfügbar war, hiess es: WARTEN (davon können euch meine Besucher nun auch ein Liedchen singen). Wir sassen also 6 Stunden lang in einem ungemütlichen Kaff fest, bis der Ersatzbus von Tuléar eintraf. Mit diesem Bus mussten wir dann auch noch ein oder zweimal anhalten, um Reparaturen an den Bremsen vorzunehmen (das ist ja nicht etwas, was man vor der Abfahrt tun sollte, von Tuléar nach Tana gehts ja sowieso meist rauf *Ironie aus*). Gut, langer Rede kurzer Sinn, wir sind dann statt früh Morgens erst am Mittag in Tana eingetroffen und somit voll in den Mittagsverkehr geraten, was dann nochmals ein oder zwei Stunden gekostet hat, bis ich endlich bei Thania zu Hause war. Ich hab dann aber so zu mir gedacht, lieber jetzt ein bisschen Verspätung haben als dann in den Ferien.

Fahrt Tana - Tuléar
Bei der Fahrt von Tana nach Tuléar hatte ich schon bei der Reservation der Billets ein schlechtes Gefühl. Diese haben wir nämlich über einen Bekannten von Thanias Mutter gemacht, von dem wir angenommen haben, dass er bei einer bestimmten Gesellschaft arbeitet. Als wir dann aber an der Busstation waren, um den Vorschuss für das Billet zu bezahlen, hat sich herausgestellt, dass er jetzt für eine andere Gesellschaft tätig ist. Nämlich für eine Gesellschaft, die für ihre extremen Verspätungen berüchtigt ist. Aber gut, was will man, Augen zu und durch. Es hat dann allerdings schon damit angefangen, dass wir als eine der letzten Busse von der Busstation abgefahren sind. Keine 50km aus Tana raus, musste der Chauffeur schon ein Röhrchen im Motor austauschen. Wiederum keine 20km weiter dann schon die erste Reifenpanne. Gut, dass kann passieren. Als dann aber wenig später durch unachtsames Öffnen einer Scheibe ebendiese zu Bruch ging und wegen einem weiteren kaputten Pneu das zweite Reserverad auch noch zum Einsatz kam, habe ich mir das erste mal Sorgen um meinen gemütlichen Sonntag Nachmittag gemacht. Aber gut, wer die Busse hier in Madagaskar und vor allem deren Zustand kennt, der ist eigentlich erstaunt, wenn eine Reise ohne Zwischenfälle verläuft. Was mir allerdings dann vollkommen den Rest gegeben hat war folgendes: Der Chauffeur und ein Grossteil der Mitreisenden waren der vollen Überzeugung, dass die Pannen auf einen illegalen Gegenstand im Gepäck auf dem Dach zurückzuführen sind. Ich erkläre: manchmal verstecken die Leute Drogen oder Gebeine von Toten (welche mit separaten Bussen transportiert werden müssten, wegen Geldmangels allerdings manchmal im normalen Gepäck mitgeschmuggelt werden) in ihren Taschen. Also wollten diese guten Leuten voller Ernst mitten in der Nacht unter Aufsicht eines Gendarmen jedes einzelne Gepäckstück durchsuchen. Dass damit das Problem mit dem Bus noch nicht gelöst ist, hat man getrost ignoriert. Ich bin froh, haben sie keinen Gesetzeshüter gefunden, sonst hätten wir mehrere Stunden verloren. So fuhren wir dann halt trotzdem weiter und kamen wieder mit - wie könnte es anders sein - 6 Stunden Verspätung in Tuléar an. Mein gemütlicher Nachmittag war also gestrichen, es reichte gerade noch für ein Essen im Restaurant und eine kalte Dusche, bevor ich nach einer drückend heissen Nacht am nächsten Tag wieder angefangen habe zu arbeiten.

Zum Schluss doch noch ein Foto der Ferien:

Die drei Brüder vereint.

Und hier noch einen Link über einen Sifaka, eine Lemurenart in Madagaskar (meine Mutter kann euch von einer Begegnung mit so einem berichten ;-):
http://www.20min.ch/people/international/story/Wer-aefft-hier-wen-nach--30767658

Nun wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und bis zum nächsten mal.

Matthias