Freitag, 4. Oktober 2013

Trauriges aus Madagaskar

Hallo zusammen,

Hier kurz die letzte E-Mail von Klaus Heimer:

Unter keinem anderen Präsidenten  sind Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Korruption, Viehdiebstahl und – ganz aktuell – Lynchjustiz so in die Höhe geschnellt wie unter dem nicht legal gewählten, selbst ernannten Staatschef Andry  Rajoelina. Die Bevölkerung hat schon lange kein Vertrauen mehr in die so genannten Sicherheitskräfte und in die Justiz und nimmt Recht und Ordnung lieber selbst in die Hand. Was dabei herauskommt, kann man wöchentlich im Polizeibericht nachlesen. Trauriger Höhepunkt der Eskalationen  ist neben der Ermordung von über 600 angeblichen Rinderdieben alleine in diesem Jahr die aktuelle wilde, ungezügelte Hetzjagd auf Nosy  Be. Die Opfer: Zwei angebliche französische Organhändler und ein madagassischer Komplize. Das Misstrauen gegenüber der Polizei/Gendarmerie gipfelte zudem  in Brandattacken gegen deren Häuser.
Leidtragende sind vor allem die im Tourismusbereich tätigen Geschäftsleute. Die Saison auf der einst idyllischen Parfuminsel dürfte bereits jetzt schon endgültig vorbei sein.
Und die französischen Neokolonialisten dürften einmal mehr zutiefst bereuen, dass sie beim Putsch 2009 Rajoelina den Vorzug vor Ravalomanana gegeben haben. Seitdem steht der Inselstaat fast ausschliesslich negativ in den Schlagzeilen.
Politbeobachter wollen wissen, dass Rajoelina bewusst vor den Wahlen Unruhen schüren lässt, um den Notstand ausrufen und weiter im Amt bleiben zu können. Zuzutrauen sei ihm dies auf jeden Fall, heisst es hinter vorgehaltener Hand.

Und hier gleich noch ein Bericht von "20 Minuten": http://www.20min.ch/ausland/news/story/25866057

Nun wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und bis bald!

Matthias