Sonntag, 31. Mai 2015

Aufforstungsprojekt von Daniel

Nach langer Zeit nun wieder mal Neuigkeiten aus Tuléar, leider sind auch weniger gute dabei. Der Visumsantrag von Thania wurde vorerst nicht akzeptiert. Die Behörden sind der Meinung, dass Thania ja schon ein ähnliches Diplom besitzt und sowieso nicht in erster Linie wegen dem Studium, sondern wegen mir in die Schweiz möchte. Beide Punkte sind natürlich nicht richtig. Dass Thania von einem Studium in der Schweiz in allen Belangen enorm profitieren würde, versteht sich von selbst. Und es ist ja auch klar, dass wir noch länger in Madagaskar geblieben wären, hätte Thania nicht diesen Studienplatz gefunden. Wir haben aber jetzt einen Antwortbrief verfasst und warten auf den definitiven Bescheid. Ich bin weiterhin optimistisch, dass es mit diesem Visum klappen wird. Für euch bedeutet es aber: weiterhin Daumen drücken!

Nun aber zu erfreulicheren Neuigkeiten. Diese Woche hatte ich die Gelegenheit, ein Aufforstungsprojekt unseres Chauffeurs Daniel zu besuchen. Er hat in Eigeninitiative und mit viel Herzblut in seinem Heimatdorf in Zusammenarbeit mit den Bewohnern ein Projekt gestartet, um die Leute einerseits für Umwelt-Themen zu sensibilisieren und andererseits ein Stück Land, das seinem Vater gehört hat, wieder aufzuforsten.

Der Hügel im Vorder- und der rechte im Hintergrund möchte Daniel bepflanzen, damit hier wie früher wieder Stück für Stück ein Wald entstehen kann.

Bis zum Platz waren es aber zweieinhalb Stunden Fussmarsch durch mannshohes Steppengras.

Gezeltet haben wir ein bisschen weiter unten am Flussufer, eine sehr schöne Stelle.

Von den Dorfbewohnern wurden wir herzlich empfangen. Wir waren die ersten Besucher dieses Projekts und für viele waren wir sowieso die ersten Weissen, die sie in ihrem Leben gesehen haben.
Nebst Gesang und Tanz...
... wurde uns auch eine Ziege geschenkt, die dann direkt zum Abendessen zubereitet wurde.
Während wir auf dem Hinweg noch geschwitzt haben, war es später am Abend und vor allem am nächsten Morgen recht kalt mit einem beissenden Wind.
Zum Glück hat Daniel vorgesorgt. Sie haben uns ein bequemes Zelt aufgebaut, wo wir von Zeltplanen geschützt eine recht warme Nacht verbracht haben.
 

Auch die Kinder waren froh um ein warmes Feuer bei ihrem Frühstück.
Hier die Baumschule von Daniel, die natürlich noch ganz am Anfang steht. Dieses Jahr wollen sie einige dieser Schösslinge auf dem Hügel anpflanzen. Das Wasser muss dann mühsam vom Fluss hoch transportiert werden.

Die ganz kleinen Bäumchen werden in diese Kübel gesetzt...
... und wenn sie dann eine gewisse Grösse haben, werden sie an ihren definitiven Platz gesetzt (der Baum wird natürlich zuerst aus dem Kübel genommen).
Morgen heisst es für uns umziehen, sprich unsere Möbel und auch viele anderen Sachen werden per Camion nach Tana transportiert. Wir werden noch einige Tage bei Tom und Veronique verbringen, bevor wir Tuléar dann endgültig Richtung Tana verlassen.

Einen guten Wochenstart euch allen und bis bald.

Matthias

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