Sonntag, 26. Juni 2011

Nationalfeiertag

Heute häuft sich der Tag der Unabhängigkeit von Frankreich zum 51. mal. Schade nur, dass ich hier so alleine rumsitze und nicht mit Thania in Tana feiern kann. Aber das ist alles halb so tragisch, denn sonst gefällt es mir hier in Tuléar (Toliara auf madagassisch) sehr gut.

Es gab einen grossen Umzug durch die Strasse, bei dem vom Militär über die Feuerwehr bis über Schulen und jeder Turnverein dabei waren.

An Zuschauern hat es auch nicht gemangelt.

Die zwei vornehmen Herren wollten mir doch recht gut gefallen, wie sie da in ihren edlen Anzügen miteinander parlierten.

Die etwa achtzehnstündige Reise von Tana nach Tuléar mit Halt in Fianarantsoa habe ich gut überstanden. Es war sehr interessant anzuschauen, wie die Landschaft vom Hochplateau zur Küste sich verändert. Ich werde das ganze auf der Rückfahrt dann nochmals geniessen können. Allerdings werde ich schon am Dienstag und Mittwoch wieder je acht Stunden mit dem Auto unterwegs sein. Es geht nämlich nach Ejeda, südöstlich von Tuléar. Und am Freitag dann nochmals zurück nach Fianarantsoa für die Einweihung einer neuen Werkstatt. Sobald ich dann wieder in Tana bin, werde ich des Busfahrens wohl für eine Weile überdrüssig sein.

Auf der Fahrt von Tana nach Fianarantsoa.

Die Fahrt am nächsten Tag von Fianarantsoa nach Tuléar.

Auf der Strasse hat man immer wieder Herden von Zebus gesehen, welche nach Ambalavao - ein Dorf südlich von Fianarantsoa, wo sich ein grosser Rindermarkt befindet - getrieben wurden.

Wir waren in einem Auto unterwegs, so kamen wir schneller vorwärts als per Bus.

Beim Isalo Nationalpark.

Unterwegs hat man sogar einige Baobabs bestaunen können.

Viele Leute sind hier immer noch mit Ochsenkarren unterwegs.

Meine Arbeit hier für die ADES (Association pour le Développement de l'Energie Solaire - www.adesolaire.org) besteht darin, eine Voranalyse für eine neue Informatiklösung zu erstellen. Vieles läuft hier noch von Hand, zum Beispiel die Verwaltung der Lagerbestände. Für jedes neue Produkt wird ein Eintrag in einem Buch gemacht, welches dann an eine andere Person zur Weiterverarbeitung übergeben wird usw. Die ADES hat Produktionszentren in mehreren Städten, welche ihre Bestände jeweils per Post an die Zentrale schicken. Dies nur um ein Beispiel zu nennen. Ist also alles andere als eine moderne Lösung in der heutigen Zeit. Dazu kommt, dass die ADES mehr und mehr Kocher verkauft (mehr zur ADES werde ich in einem anderen Bericht schreiben) und die Verwaltung und Verfolgung der einzelnen Produkte auf diese Weise immer schwieriger zu handhaben wird. In meinem Bericht werde ich also verschiedene Lösungsvorschläge präsentieren, wie man dieses Problem angehen könnte. Bis jetzt habe ich mit Leuten aus verschiedenen Abteilungen gesprochen, um einen Überblick über die momentane Situation zu erhalten. Sobald ich damit durch bin, geht es dann ans Überlegen und Recherchieren.

Tuléar ist eine recht schöne Stadt, welche allerdings leider nicht direkt an der Küste liegt.

Es gibt in Tuléar viele teils verfallene Gebäude aus der Kolonialzeit. Wie in anderen Städten - zum Beispiel Antsirabe - ist das Hauptverkehrsmittel auch hier das Pousse-Pousse, welches ganz einfach "Poussy" genannt wird - ein Schelm, wer Anzügliches dabei denkt! Dadurch hat es in der Stadt kaum Autos und ist somit ziemlich ruhig.

Die Passagiere werden recht zügig befördert, ...

... wobei einige ganz klar schwerere Fracht geladen haben als andere.

Aus der Rubrik "Kurioses":

Eine Dienerin des Herrn am Steuer eines solchen Ungetüms - alles andere als heilig!

"Geboren um 1932"...

So, genug für diese Woche!

Bis bald

Matthias

Montag, 13. Juni 2011

Rückkehr nach Madagaskar

So, nach längerer Pause hier wieder mal ein Bericht!

Nach zweitägiger Verspätung ist meine Reise nach Madagaskar doch noch sehr gut verlaufen und ich wurde hier herzlich empfangen. Diese Woche habe ich vor allem alte Bekannte besucht und die eine oder andere Person getroffen, die mir bei der Arbeitssuche behilflich sein könnte. Am Montag geht es ab nach Fianarantsoa, von wo aus ich am Dienstag nach Tuléar fahren werde, um meine erste kleinere Arbeit anzufangen. Aber alles der Reihe nach...

Nach über 11 Monaten sind wir nun endlich wieder zusammen. Leider muss ich schon wieder weg, allerdings nur für 3 Wochen, was noch zu verkraften ist.

Letzten Montag hätte ich ja eigentlich abfliegen sollen. Leider wurde, anscheinend wegen schlechten Wetters, der Flug von Genf nach Paris annulliert. So konnte ich dann den Flug nach Tana auch gleich streichen... Gut, ich habe die zwei zusätzlichen Tage zu Hause trotzdem genossen und am Mittwoch hat das mit dem Flug dann ja auch geklappt.

Thanias Mutter und oberhalb ihr Bruder Toky und ihre Schwester Sasa.

Nach meiner Ankunft in Tana wurde ich von Thania und Play und seiner Freundin abgeholt. Es war schön, die drei nach so langer Zeit wieder zu sehen.

Natürlich habe ich auch alte Bekannte besucht und wie zum Beispiel hier Rotsy wieder gesehen. Sie kann jetzt schon gut sprechen, hat dafür aber schreckliche Zähne. Zum Glück gibts aber bald schon neue :-)

Die darauf folgenden Tage waren eigentlich alle mehr oder weniger gleich: Thania treffen, alte Bekannte besuchen, mit Leuten betreffend Arbeit sprechen. Mit dem Madagassisch klappt es soweit eigentlich ganz gut, ausser dass ich noch viel dazu lernen muss. Aber das wird in den nächsten Monaten schon noch werden.

Auch Mamiratra hat sich ziemlich verändert in den eineinhalb Jahren. So wie sie mir gesagt hat, hat sie das Memory spielen noch nicht vergessen.

Ja, für diese Woche war es das schon. Der nächste Bericht kommt entweder frisch aus Tuléar, oder nach meiner Rückkehr nach Tana.

Ciao

Matthias