Donnerstag, 14. Mai 2009

Sprachbesonderheiten

Jetzt bin ich schon mehr als 4 Monate hier in Madagaskar. Wie die Zeit rast, unglaublich! Letzte Woche habe ich etwas sprachlich sehr interessantes und lustiges gelernt. Von vorn: mamy heisst süss. Auf einer Zuckerdose habe ich dann siramamy gelesen. Ich habe mir dann gedacht, sira muss also so etwas heissen wie "Pulver" oder "Körner" oder irgend etwas in dieser Art - was dann "süsses Pulver" respektive "süsse Körner" ergeben würde. Nun, in Wirklichkeit heisst sira Salz - auf madagassisch ist Zucker in dem Fall süsses Salz. Dann hätten wir ja auch gleich geklärt, was von beidem - Zucker oder Salz - die Madagassen zuerst kannten.

Ein ähnliches Beispiel ist Bonbon, vatomamy auf madagassisch. Wörtlich übersetzt heisst das "süsser Stein".
Als letztes noch der zungenbrecherische Flughafen, seranampiaramanidina. Das Wort ist zusammengesetzt aus seranana, Hafen und fiaramanidina, Flugzeug. Flugzeug heisst aber nicht einfach Flugzeug auf madagassisch, sondern ist selbst ein zusammengesetztes Wort. fiara heisst nämlich Auto und manidina heisst fliegen. Ein Flugzeug ist demnach ein "fliegendes Auto" und der Flughafen ein "Hafen für fliegende Autos".

Diesen Samstag gehen wir mit Jakob in die Stadt, er will dort bei einem Garagenverkauf ein paar Sachen loswerden. Anscheinend hat er immer Mitleid mit den Käufern und erzielt darum nicht so optimale Preise. Darum müssen wir ihm ein bisschen unter die Arme greifen, damit er nicht zu sehr abgezockt wird.
Am Nachmittag gehen wir eventuell in die "Croq Farm". Das ist so etwas wie ein kleiner Zoo mit Lemuren, Krokodilen und Fosa (das waren die Bösewichte in Madagaskar 1). Ist zwar recht touristisch, aber ganz bei uns in der Nähe, darum wollen wir uns das mal anschauen.
So richtig cool wird es aber hoffentlich nächste Woche. Am 24. und 26. Mai haben wir Flüge nach Fianarantsoa. Von dort aus fährt die - im Moment - einzige Passagier-Eisenbahn von Madagaskar. Der Zielort ist Manakara, ein Ort an der Ostküste. Tilman und ich würden gerne diese Strecke fahren. Damit wir nicht zweimal mit dem Taxi-B von Tana nach Fianarantsoa fahren müssen - weil es sind immerhin ca. 9 Stunden unbequemer Fahrt - würden wir gerne den einen Weg fliegen. Dies bedingt allerdings, dass noch Plätze frei sind und wir ein paar Tage frei nehmen können. Im Moment bin ich noch relativ zuversichtlich, dass es klappt.
Das ist eines, an das man sich in Madagaskar gewöhnen muss: es ist nicht immer einfach - manchmal sogar unmöglich - etwas im Voraus zu planen.


Das waren meine letzten Bilder aus Ampasinambo. Jetzt dauert es wieder einige Zeit, bis ich Fotos geschossen und entwickelt habe. Aber vielleicht werde ich in der Zwischenzeit wieder Bilder von Tilmans Digitalkamera nehmen, um euch etwas zeigen zu können.

Ciao

Matthias

6 Kommentare:

  1. Hallo Matthias
    Das ist ein sehr unterhaltsamer und interessanter Bericht den du da geschrieben hast. Wie ist das eigentlich - lernst du die Sprache in einer Schule oder betreibst du Selbststudium?
    Für das kommende Wochenende wünschen wir dir viel Spass und hoffen, dass es auch mit den geplanten Ausflügen klappt, damit du wieder tolle Fotos schiessen kannst.
    Liebe Grüsse aus der Heimat
    Papi & Ursula

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  2. Hallo,

    Ich lerne die Sprache im Selbststudium. Dazu habe ich ein kleines "Kauderwelsch"-Büchlein und ich frage auch immer Arbeitskollegen. Das mit dem Lernen nehme ich locker. Da ich ja "nur" ein Jahr hier bin, mir die Sprache danach nicht mehr so viel nützt und ich ja sowieso mit dem Französischen gut zurechtkomme, büffle ich jetzt nicht wie verrückt madagassisch.
    Ja ich hoffe auch auf die Ausflüge und tolle Bilder.

    A lieba Gruess

    Matthias

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  3. Sali Matthias,

    finds cool dini Bricht zlese. Gäll du, mit dä madagassische Wörter isch mega luschtig.
    Übrigens, falls madagassisch glich nochli intensiver lerne wotsch.
    s'genialste Buech isch vo Janie Noelle Rasoloson "Lehrbuch der madagassischen Sprache".
    Geil ufbaut das Buech :-)
    Häsch ja schliesslich doch no 8 Mönät vor dir.

    Muesch mal abklärä, anschienend Fahrt Zugstrecki Tana-Tamatave (oder nid ganz bis nach Tamatave) wieder. Ha än Geobricht glese das die wieder "einigermasse" fahre sött. Die wird bestimmt no weniger touristisch si.

    Am Jakob müender glaub würkli chli under dArme griffe.

    viel spass und gnüsse jede verdammt Tag det une ;-)
    Vermiss doch alles no sehr!

    gruess Tom

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  4. hey tom,

    sorry isch chli lang gange zum zruggschribe. bü bis gester mittum tilman i de ferie gsii, de absolut wahnsinn:

    tana-antsirabe-fianar-manakara-mananjary-nosyvarika-tana

    details fouge de im nächste bricht, u böuder o.

    ja stümmt, i bü schono as zitli hie, mau gugge. i bü scho ging chli am lehre, aber nid so intensiiv...

    ja so epis hani o kört. das isch aber glubeni güetertransport, wo aber o passagier mitnimmt. we sicher o mau a witzegi sach :-)
    apropos touristisch: wi si natürlich 2. klass gfahre, därum simmer di einzige vazaha im wagon gsi. ächt super.

    ki angst, i gniesses würklich hie :-)

    man hört sich,

    ciao

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  5. hey mättu

    cool dases guet usgange isch mit dineri malaria, we schüsch chli müehsam worde...während däm du umareisisch büni am prüefige lehre...i glube i muess glich mau gugge obi di nid söu cho bsueche :-)

    lg miga

    p.s. diner foto si würklich super

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  6. halo miga,

    säg nüd, da büni o froh. hoffentlich han mer nid ummi epis igfange bi de riis... bü zwar vorsichtig si wi sau, aber as paar stiche hani glich becho, leider. aber grad zwü mau päch ha chamu doch nid, oder? das we münder :-)

    vöu erfoug emu bi dinner prüefige, u ja, überleg ders nume, i würde mi fröie ;-)

    merci wäg de photo, i gibe mer müeh

    ciao

    mättu

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