Jeden Tag, wenn ich zur Arbeit gehe oder nach Hause komme, begrüsst mich ein Nachbarskind mit den Worten "Manahoana vazaha? Omeo vola aho" ("Wie gehts Weisser? Gib mir Geld", Anm. d. Red.). Diese Woche habe ich sie gefragt, wie sie heisst. "Jenny" hat sie geantwortet. Dann habe ich sie gefragt, ob sie wisse, wie ich heisse. Die logische Antwort war natürlich "vazaha". Fand ich auch ganz lustig.
Letzten Samstag war ich 70 kg Reis kaufen - 20 kg für Lolona und Mamiratra, 50 kg für uns. Einer meiner Arbeitskollegen meinte, wenn dieser Sack 2 Monate hält, kann ich mich glücklich schätzen. Wir werden sehen. Ich habe dann einen Mann "engagiert", der den Reis mit seinem Karren bis zu unserem Haus gefahren hat. Das letzte Stück mussten wir allerdings zu Fuss gehen, da die schmale Holzbrücke nicht für den Karren geeignet war. Erstaunlich, dieser kleine magere Typ hat die 50 kg wie nichts gepackt. Ich kam dann schön auf die Welt, als ich den Sack ins obere Stockwerk bugsiert habe - wobei, da bin ich vielleicht auch nicht wirklich ein Gradmesser...
Meinen schwarzweiss Film von den Ferien kann ich hier in Madagaskar definitiv nicht entwickeln lassen. Zum Glück hat Mänu mir ein paar seiner Bilder geschickt. Diese und ältere von mir könnt ihr unten stehend betrachten (einige davon sind beim Scannen ein bisschen hell geraten, liegt also nicht an meiner eigenen Unfähigkeit):
Dies wären also die Tsingy, so weit das Auge reicht. Diese Felsformationen wurden durch den Regen ausgewaschen und sind wirklich eindrücklich anzuschauen.
Am ersten Tag bei einer Stadtbesichtigung.
Die folgenden Fotos sind von Tamatave (madagassisch Toamasina), als wir dort waren, um Auto und Gepäck vom neuen MAF Boss abzuholen:
Im Hintergrund der Hafen, wo die Fracht eingetroffen ist. Von diesen Pousse-Pousse, welche mit einem Fahrrad statt von Hand gezogen werden, gibt es in Toamasina viele.
Und wieder ein paar Bilder von Ambositra, wo ich ja jetzt zweimal war, um an der Landebahn zu arbeiten:
Ich finde die 20 km Fahrt von Ambositra zur Landepiste landschaftlich sehr ansprechend - viele Hügel und Kurven und dazwischen jede Menge Reisfelder mit arbeitenden Leuten.
Manchmal kommt man hier in Madagaskar in ein Dorf, wo man haufenweise wunderschöne Kinder sieht. Ich weiss auch nicht wieso...
Als die Arbeit getan war, haben wir die Pappschachteln den Kindern überlassen, worüber sie offensichtlich sehr glücklich waren. Auch leere Pet-Flaschen sind immer ein willkommenes Geschenk.
Mein Arbeitskollege Michel beim Mittagsschläfchen. Man beachte den Schriftzug auf dem Reifen... Er ist übrigens der Bruder von Benja.
Als die Arbeit getan war, haben wir die Pappschachteln den Kindern überlassen, worüber sie offensichtlich sehr glücklich waren. Auch leere Pet-Flaschen sind immer ein willkommenes Geschenk.
Mein Arbeitskollege Michel beim Mittagsschläfchen. Man beachte den Schriftzug auf dem Reifen... Er ist übrigens der Bruder von Benja.
Und zum Schluss wieder mal ein paar Bilder von zu Hause:
Lydie mit ihrer Mutter.
Das ist David, der Vater von Lydie und Play. Er ist ein sehr aufgestellter Mann, obwohl er arm ist. Er arbeitet hart sechs Tage die Woche und hat trotzdem nichts. Er hat keine feste Arbeit - ausser die Schweine und Felder zu Hause (aber die bringen nicht jeden Tag Geld ein) - und macht, was sich grad so ergibt. Er hat auch schon für die MAF in Ampasinambo gearbeitet. Zu allem Überfluss ist vor ein paar Wochen auch noch seine Kuh gestorben - durch sie konnte er wenigstens jeden Tag Milch verkaufen.
Arbeitslos in Madagaskar ist übrigens nicht zu vergleichen mit der Schweiz. Hier gibt es viele, die arbeiten möchten, aber es hat einfach zu wenig Arbeit. Und die, welche keine Arbeit haben, die bekommen vom Staat nichts.
Play macht eine Ausbildung zum Automechaniker bei einer Organisation, welche eigentlich nur Waisen und Halbweisen ausbildet. Er hat dort einen Ausbildungsplatz gefunden, weil der Bürgermeister ein Dokument ausgestellt hat, welches offiziell bestätigt, dass seine Eltern arm sind.
Das ist auf dem Dach des Hauses, von wo aus man eine schöne Aussicht über die Reisfelder hat. Ausserdem trocknen die Kleider nach dem Waschen recht schnell.
So, die erste Nahaufnahme von Anjarasoa. Das Bild ist leider ein wenig verschwommen, da ich bei meiner Kamera keinen Blitz habe.
Das ist David, der Vater von Lydie und Play. Er ist ein sehr aufgestellter Mann, obwohl er arm ist. Er arbeitet hart sechs Tage die Woche und hat trotzdem nichts. Er hat keine feste Arbeit - ausser die Schweine und Felder zu Hause (aber die bringen nicht jeden Tag Geld ein) - und macht, was sich grad so ergibt. Er hat auch schon für die MAF in Ampasinambo gearbeitet. Zu allem Überfluss ist vor ein paar Wochen auch noch seine Kuh gestorben - durch sie konnte er wenigstens jeden Tag Milch verkaufen.
Arbeitslos in Madagaskar ist übrigens nicht zu vergleichen mit der Schweiz. Hier gibt es viele, die arbeiten möchten, aber es hat einfach zu wenig Arbeit. Und die, welche keine Arbeit haben, die bekommen vom Staat nichts.
Play macht eine Ausbildung zum Automechaniker bei einer Organisation, welche eigentlich nur Waisen und Halbweisen ausbildet. Er hat dort einen Ausbildungsplatz gefunden, weil der Bürgermeister ein Dokument ausgestellt hat, welches offiziell bestätigt, dass seine Eltern arm sind.
Sieht so aus, als hätte ich grossartig mitgeholfen, das Feld umzustechen. Die Hilfe war aber nur von kurzer Dauer. Aber besser als nichts, für eine Blase an der Hand hats auf jeden Fall gereicht.
Das ist auf dem Dach des Hauses, von wo aus man eine schöne Aussicht über die Reisfelder hat. Ausserdem trocknen die Kleider nach dem Waschen recht schnell.
So, die erste Nahaufnahme von Anjarasoa. Das Bild ist leider ein wenig verschwommen, da ich bei meiner Kamera keinen Blitz habe.
Diesen Sonntag fahre ich mit Jakob und seiner Familie, den drei neuen deutschen Freiwilligen und der Familie von Adam - unser Flugzeugmechaniker - nach Lac Mantasoa, um Wasserski und Wakeboard zu fahren. Für Jakob wird es das letzte mal sein, dort hin zu gehen. Für mich übrigens auch. Wie ihr vielleicht gemerkt habt, rückt die Stunde meiner Rückkehr unerbittlich und mit einer beängstigenden Geschwindigkeit näher.
Bis bald
Matthias
Bis bald
Matthias
Gruten Tag Weisser!!
AntwortenLöschenNein, keine blöden Sprüche, versprochen, nur soviel... Anjarasoa ist wirklich ein süsses Baby, du könntest dich VON nennen, wenn es deine Tochter wäre. Aber, man kann nie wissen, vielleicht sind deine dann auch so hübsch! Zwischen den Zeilen deiner Kommentare könnte man das leise Gefühl bekommen, dass du gar nicht so "schampar" gerne nach Hause zurück kommst. Aber es gibt hier sicher Viele, die dich schon lange vermissen. Apropos, freuts uns, dass das Memory gut angekommen ist und Spass macht. Liebi Grüess Hans und Inès
Hallo Courgevaux,
AntwortenLöschenStimmt, für dieses hübsche Mädchen müsste ich mich wirklich nicht schämen.
Es ist nicht so, dass ich nicht gerne nach Hause komme. Es ist eher so, dass ich nicht gerne von hier weggehe, respektive mich von all den Leuten hier verabschieden muss.
Mamiratra wird immer besser, gestern hat sie mich zum ersten mal geschlagen (und ich habe ihr nicht geholfen...)!
Liebi Grüess u bis baud.
Matthias
Hallo Matthias
AntwortenLöschenVielen Dank für den eindrücklichen Bericht und die tollen Fotos. Auf der Hängebrücke siehst du nicht wirklich entspannt aus. Wir können uns gut vorstellen, dass es ein mulmiges Gefühl ist über eine solche Brücke zu gehen. Wie tief ist denn diese Schlucht?
Dass für dich die Zeit sehr schnell vergeht bestätigt uns, dass du dich in der mommentanen Umgebung sehr wohl fühlst. Wir wünschen dir, dass es bis zu deiner Rückkehr auch so bleibt.
Bis bald
Papi & Ursula
Hallo,
AntwortenLöschenDas lag wohl eher an der brütenden Hitze, denn die Schlucht war nicht besonders tief.
Ja die Zeit rennt, was eigentlich ein gutes Zeichen ist...
Bis bald
Matthias