Donnerstag, 23. Dezember 2010

La Paz y el Lago Titicaca

Wie versprochen hier mein Weihnachtsgeschenk für euch: Fotos von der Reise an den Titicacasee und La Paz in Bolivien. Und es geht auch nicht mehr lange bis zur nächsten Reise. Im Moment bin ich also sozusagen zur Erholung in Lima. Aber nun zum Reisebericht:

Unser erstes Reiseziel war La Paz in Boliven, von wo aus wir den Chacaltaya bestiegen,...

... respektive mit dem Auto bis fast nach oben fahren konnten :-).

Von 5300m hat man eine schöne - bei sonnigem Wetter sicher noch beeindruckendere - Aussicht auf die umliegende Landschaft und im Hintergrund La Paz. Jetzt weiss ich auch, warum alle Leute immer von Höhenkrankheit sprechen, denn fast während den ganzen Ferien hatte ich leichte Kopfschmerzen. Ganz zu schweigen davon, dass man extrem schnell ausser Atem gerät (und das hat nichts damit zu tun, dass ich ausser Form wäre :-). Kein Wunder, wir waren auch eine ganze Woche lang ständig über 3500m.

Das Tal des Mondes: eine Mondlandschaft mitten in La Paz. So etwas ähnliches habe ich schon in Madagaskar gesehen. Ich denke das sind auch hier von Regen ausgewaschene Steinformationen.

Strassenverkäuferin in La Paz. Die Währung in Bolivien ist übrigens der "Boliviano". Schon ein bisschen komisch, wenn man drüber nachdenkt. Das ist so, als hätten wir in der Schweiz statt den Franken den Schweizer. Man stelle sich vor: "Wie viel kostet das?" - "Achtzehn Schweizer Fünfzig".

La Paz liegt wie in einem Tal, von oben sieht die Stadt sehr schön aus. Beeindruckend auch der Illimani mit seinen über 6400m im Hintergrund.


Blick von oben Richtung Stadtzentrum.

Ungewollter Unterbruch der Reise von La Paz nach Copacabana am Titicacasee - nicht etwa zu verwechseln mit der Copacabana in Brasilien. Plötzlich gab es einen Knall und ein Teil des Auspuffs war heruntergefallen. Glücklicherweise ging es nach kurzem Anschieben und einer gekonnten Reparatur schnell weiter.

Eine Frau wartet am Strassenrand auf ihren Bus. Diese Art von Hüten ist typisch für diese Region.

Auf der Isla del Sol im bolivianischen Teil des Titicacasees. Dies war für mich der wohl spektakulärste Teil der Reise, ein wahres Paradies. Ausserdem hatten wir wunderschönes Wetter. Leider stechen die Berge auf den Schwarzweissfotos nicht so schön heraus, wie ich gehofft hatte. Das bedeutet also, dass ihr euch das persönlich anschauen müsst :-).

"Lächeln, sonst gibt es ein ganz trauriges Foto", hab ich zu ihnen gesagt und dieses schöne Lächeln bekommen.

Eine Frau beim Arbeiten mit ihrem Radio.

Unser Kapitän mit seiner Familie auf der Rückreise von der Isla del Sol nach Copacabana.

Dies ist Sillustani in der Nähe von Puno, wo es diese Grabtürme, sogenannte chulpas, zu bestaunen gibt. Einige stammen aus der Zeit vor den Inka, andere wurden währen der Zeit der Inka bis zum Einmarsch der Spanier erbaut. Viele wurden von letzteren bei ihrer Suche nach Gold voll- oder teilweise zerstört.

Die Grabkammer im Innern wurde von unbehandelten Steinen errichtet. Zum Schutz aussen der Ring aus behandelten Steinen - wie es für die Inka typisch ist natürlich ohne jeglichen Mörtel. Die grossen Türme oben auf dem Hügel waren für angesehene Persönlichkeiten vorgesehen, die kleineren weiter unten für das gemeine Fussvolk. Ein reicher Mann wurde nicht alleine begraben. Mit ihm auch seine liebsten Gegenstände, Reichtümer, sowie seine Ehefrau und Diener. Die Toten wurden immer in fötaler Position mumifiziert.

Die Türme haben Türen (welche man auf dem Foto nicht sieht). Diese Türen sind immer nach Osten gerichtet. Und zwar nicht etwa, um in die Türme ein und auszugehen, sondern damit die Seele des Toten mit dem Sonnengott kommunizieren kann.

Dies war es schon für heute. Ende Januar wird der nächste Ferienbericht folgen. Diesmal mit Farbfotos, damit man auch die Farbenpracht bestens sieht.

Morgen Heiligabend bin ich bei meinem Mitbewohner Sayo und seiner Familie eingeladen. Die Tradition hier ist, dass man um Mitternacht anstösst und danach isst - also ein bisschen anders als bei uns. Ich freue mich sehr darauf, an diesem Festschmaus teilzuhaben.

Habt schöne Festtage und auch einen guten Rutsch ins Neue Jahr, ihr hört in einem Monat wieder von mir.

Matthias

Samstag, 18. Dezember 2010

Vielen Dank, für die Spenden

Die Spendenaktion hat überaus gefruchtet! Es wurden mehr als 10000 Franken gespendet und somit kann die Bibliothek für mindestens ein weiteres Jahr geöffnet bleiben.

Hier der Dankesbrief, den alle Spender in der folgenden Woche erhalten werden. Vielleicht entschliesst sich ja noch der ein oder andere, etwas zu spenden. Bis Ende Januar habt ihr auf jeden Fall noch Zeit.

Meine Ferien zum Titicacasee und Bolivien waren herrlich. Als Weihnachtsgeschenk erhaltet ihr von mir nächste Woche Fotos davon :-).

Alles Gute

Matthias

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Ferienzeit, schöne Zeit

Um es vorwegzunehmen: mir sind die Fotos ausgegangen. Aber keine Panik! Wie der Titel verrät, sind die Ferien im Anmarsch (und somit auch neue Eindrücke in Form von Bildern). Denn anders als bei vielen Unternehmen, wo Ende Jahr Stress herrscht, ist es in der "Casa de Panchita" ziemlich ruhig: Kurse werden abgeschlossen, mit den Schulferien sinkt der Bedarf an Nachhilfeunterricht und viele der Frauen besuchen ihre Familie auf dem Land.

Dies ist natürlich eine wunderbare Situation für mich. Endlich, endlich, kann ich das ganze vielfältige Peru kennenlernen.
Diesen Sonntag werde ich mit einem Kollegen - der mit uns in Cusco und Machu Picchu war - nach Puno am Titicacasee gehen. Wir werden auch einen kleinen Abstecher nach Bolivien machen - so ist dann die Geschichte mit meinem Visum erledigt. Dies ist sozusagen das Aufwärmen für die längere Reise mit Läncu und Phili, welche mich schon in zweieinhalb Wochen besuchen werden. Ich freue mich wahnsinnig auf diese Ferien!

Mit den Spenden läuft es nach wie vor super. Im nächsten Artikel werde ich detaillierten Bericht erstatten. Wer also noch nicht gespendet hat und das noch tun möchte: Beeilung! :-)

Also, ich wünsche einen schönen Rest der Woche und ein schönes Wochenende

Matthias

Montag, 29. November 2010

Festival gegen Kinderarbeit

Anfang November haben wir ein Festival gegen Kinderarbeit durchgeführt, um Familien und Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren. Vor allem die Kinder kamen nicht zu kurz, gab es doch allerhand Unterhaltung für sie: Theater, Musik, Clowns, Spiele und Luftballons. Ich war als Fotograf tätig und hier einige Bilder dieses Vormittages.

Von Ballons verteilenden Clowns...

... zum Teil sogar mit Stelzen...

... über Konzerte...

... und Spiele...

... wurden Publikum und...

... Kinder bestens unterhalten.

Auch die Polizei war beteiligt. Sei es als Unterhalter...

... oder als Zuschauer.

Ein improvisiertes Theaterstück, wo die Kinder Teil der Aufführung waren.

Nicht nur die Kinder hatten eine Menge Spass, sondern...

... auch das Publikum hatte viel zu lachen.

"No somos invisibles" - "Wir sind nicht unsichtbar". Leider wird trotz bestehender Gesetze die Kinderarbeit noch viel zu oft toleriert und ignoriert.

Mit den Spenden läuft es übrigens prächtig! Das Budget wurde schon fast erreicht und so ist auf jeden Fall sichergestellt, dass das Projekt nächstes Jahr fortgeführt werden kann. Dazu wird es aber in ein paar Wochen einen detaillierten Bericht geben.

Heute in genau vier Wochen kommen meine Freunde nach Peru. Die Reisevorbereitungen laufen in beiden Ländern auf Hochtouren. Nicht mehr allzu lange und ihr werdet wieder in den Genuss von hoffentlich spektakulären Ferienfotos kommen.

Schöne Woche und bis bald.

Matthias

Montag, 22. November 2010

Ausflug ins Grüne

Wie ihr wisst, finden in Pamplona jeden Samstag Vormittag Aktivitäten für die Kinder statt. Es sind vier Gruppen à zirka 25 Kinder und jedes Wochenende ist eine andere an der Reihe. Jetzt im November findet die letzte Aktivität des Jahres statt. Sie besteht aus einem Ausflug in einen Park etwa dreissig Autominuten von der Bibliothek entfernt. Dem staubigen Pamplona in diese grüne Oase zu entkommen ist wunderbar. Als ob das nicht schon toll genug wäre, kriegen die Kinder am Schluss auch noch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk überreicht - die Mädchen ein kleines Schmuckkästchen mit Spiegel und für die Jungen einen Spiderman-Bilderrahmen.
Obwohl diese Gegenstände vorgefertigt sind, ist noch viel Arbeit zu tun: das Holz schleifen, mit einer weissen Schicht und dann mit Farbe bemalen und zuletzt verzieren. Um zu helfen ging ich darum schon morgens in die Bibliothek und alle zusammen kamen wir gut voran.
Vor zwei Wochen ging ich auch mit an den Ausflug und diesen Samstag werde ich wieder gehen. Die folgenden Bilder geben euch einen Eindruck dieses schönen Tages.

Eine Beurteilung mit den Müttern fand ebenso statt wie...


... Gruppenspiele mit den Kindern.




Die Kinder von Pamplona spielen im Allgemeinen nichts lieber als Volleyball. Notiz am Rande für unsere Sportfanatiker: die peruanische Frauen-Volleyballmannschaft (oder -frauschaft?) hat an den olympischen Spielen in Seoul 1988 die Silbermedaille gewonnen.


Mittags haben alle hungrig ihr Lunchpaket gegessen.



Danach konnten sie sich eine Weile im Spielplatz austoben, bevor es weiter in den Minizoo ging.


Und zum Schluss noch ein Gruppenfoto, bevor wir den Heimweg antraten.


Und das wärs auch schon wieder.

¡Schöne Woche!

Matthias

Montag, 15. November 2010

Cuzco

Hier mit ein bisschen Verspätung die versprochenen Bilder von Cuzco - einer Stadt mit etwa zwanzig mal weniger Einwohner als Lima und dazu noch etwa hundert mal schöner.

Der Hauptplatz von Cuzco.

Nochmals der Platz von oben gesehen. Anders als Lima ist Cuzco hügelig (wer hätte das gedacht von einer Stadt mitten in den Anden...).

Bei diesen gepflasterten Strassen...

... und Gassen kann man sich fast in der Freiburger Altstadt wähnen.

Ein Bild fürs Kuriosum: öffentliche Duschen, hab ich meiner Lebtag doch noch nie gesehen.

Dies war am Tag der Wahlen. Der Spruch an der Wand sagt: "Die Wahlen gehen vorbei, die Probleme bleiben".

Die Inka waren sehr handfertig, was - unter anderem - das Arbeiten mit Steinen anbelangt. Für ihre Mauern haben sie die Steine haargenau zurechtgemeisselt und sie ohne Mörtel oder andere Hilfsmittel aufeinander geschichtet. Die Mauern stehen noch heute - mehrere Jahrhundert nach der Epoche der Inka und nach einigen Erdbeben - fast so, als könne die Zeit ihnen nichts anhaben. Der Stein in der Mitte ist bekannt, weil er zwölf Ecken hat (bevor ich nach Cuzco ging wusste ich nicht, dass Steine berühmt sein können, aber anscheinend ist auch das möglich :-). Neben dieser Mauer steht auch eine, welche wesentlich mitgenommener aussieht. Diese wurde von den Spaniern nach der Eroberung errichtet. Die cuzqueños machen sich darüber lustig und sagen, dass die schöne Mauer von den inca und die verfallene von den incapaces, also den Unfähigen errichtet wurde.

So, das wärs für diese Woche. Sonst gibt es nichts neues, ausser dass auch Läncu mich besuchen kommen wird. Wir werden also zu dritt eine Reise tun und können dann was erzählen.

Schöne Woche

Matthias