Donnerstag, 15. März 2012

Der Samstag

Der Samstag ist ein schöner Tag. Der erste Tag des Wochenendes. Am Morgen ausschlafen, um sich von den Strapazen des ausschweifenden Feierabendbieres zu erholen, danach in aller Seelenruhe ein ausgiebiges Frühstück einnehmen und sich bis am frühen Abend gemütlich auf dem Sofa fläzen. Sieht so bei uns der Samstag aus? Weit gefehlt! Gezählt sind die Tage zu Hause, an denen man von der Mutter für das Mittagessen aus dem Bett geholt werden muss - die Mutter ist nicht hier und auch das Mittagessen macht sich nicht von selbst. Gezählt auch die Tage im Gästehaus in Tana, an denen man sich nicht um die Reinlichkeit des Hauses und den Abwasch kümmern muss - Putzfrau haben wir hier nicht. Also sind wir zwei selbst gefordert.

Da Thania am Samstag Vormittag arbeiten muss, läutet der Wecker wie an jedem anderen Wochentag um 05:30. Wer denkt, dass ich ruhig weiterschlafe, während Thania ihrer Arbeit nachgeht, der irrt sich. Das Frühstück vorbereiten, den Abwasch erledigen, die Einkäufe tätigen und das Mittagessen zubereiten sind meine Aufgaben an jedem gewöhnlichen Samstag Vormittag. Zum zweitletzten Punkt, dem Einkaufen, möchte ich euch heute ein bisschen mehr erzählen. Anders als in Tana, wo es viele Supermärkte - Shoprite, Leader Price und Jumbo Score nennen sich die grössten - gibt, trifft man hier in Tuléar so etwas überhaupt nicht an. Das meiste - Früchte, Gemüse, Fleisch, Reis usw. - findet man auf dem Markt, denn Rest kauft man in kleineren Krämerläden.

Bei den Metzgereien, die wir hier haben...
... würde sicher noch so mancher eingefleischte Fleischesser zum Vegetarier.
Wenn man das Fleisch aber am Morgen kauft, ist es immer schön frisch, da die Zebus gerade erst geschlachtet wurden.
Appetitlicher sehen die Früchte- und Gemüsestände aus. Diese sind mit ihrer vielfältigen Auswahl und den hoch gestapelten Waren zum Teil regelrechte Augenweiden.
Und noch ein paar Fotos welche gar nichts mit dem samstäglichen Einkaufen zu tun haben:
Im Solarofen kann man nicht nur Gemüse mit Fleisch zubereiten, wie im letzten Bericht geschrieben, sondern auch Kuchen, Brot und Madeleine backen. Das nächste mal werde ich euch zeigen, wie ein "Güggeli" darin gebraten wird!

Und noch zwei ganz schöne Fotos, welche Thania von unserem Balkon aus geschossen hat:


Bei uns gibt es sonst nicht viel Neues, ausser dass gerade Thanias Mutter zu Besuch ist. Abgesehen davon ist alles beim Alten, immer am Arbeiten und Haushalten... Darum wünsche ich euch allen eine schöne restliche Woche, gute Erholung am Wochenende und meldet euch mal wieder!

Matthias

4 Kommentare:

  1. zalle mäthu..

    das gseht cool us bi euch. Zebufliisch gebi emu a schöna brutzler.. wünsche nuch a schöni Ziit..

    AntwortenLöschen
  2. Das isch aso Tinu, da chasch ganz gueti u günstigi Brutzler uber tue :-) Wünsche der o aus Gueta!

    LG

    Mätthu

    AntwortenLöschen
  3. Lieber Matthias, liebe Thania
    Es ist wunderschön von eurem Alltagleben zu lesen und die grandiosen Abendstimmungsbilder zu geniessen.
    Die rötliche Abendsonne mit dem Wolkenmeer und die Palmen im Hintergrund sind sehr eindrücklich.
    Deine Samstagsdienstleistung ist ein super Service. Da kommt Thania nach der Arbeit sicher sehr gerne nach Hause und wird richtig verwöhnt.
    Beim Einkauf auf dem Markt an den Fleischständen, wie riecht denn da die Luft, mhhh…? Wenn Ursula das so sieht, sprechen sie die farbenfrohe Gemüse- und Früchtestände viel mehr an. Wachsen eigentlich die diversen Gemüse und das Obst alle auf Madagaskar?
    Sind die Madeleine bereits gebacken mit einem Zitronenguss oder in Vorbereitung, da sie sehr hell erscheinen.
    Grossmuetti und Vreni lassen dich ganz herzlich grüssen; sie sind immer sehr glücklich, wenn sie von dir News lesen und sehen dürfen.
    Natürlich geniessen auch wir immer deine interessanten Berichte.
    Liebe Grüsse aus dem frühlingshaften Guin
    Papi & Ursula

    AntwortenLöschen
  4. Hallo,

    Ja auf dem Markt kommen einem schon die verschiedensten Düfte entgegen. Ist halt alles weder gekühlt noch verpackt... Ja, die diversen Gemüse und Früchte wachsen alle in Madagaskar. Viele der Gemüse, z. B. Karotten und Kartoffeln kommen von Tana oder Antsirabe und Umgebung. Die Madeleine sind bereits gebacken, aber ohne Zitronenguss. Sind bei den ersten Versuchen ein bisschen hell geraten (die Backware wird durch die niedrige Temperatur des Ofens auch nicht sehr braun), doch jetzt sehen die Küchen bereits schöner aus. Am Wochenende habe ich einen Zopf gebacken. Auch dort besteht Verbesserungspotenzial, doch für den Anfang gelang auch der nicht schlecht.

    Liebe Grüsse

    Matthias

    AntwortenLöschen