Montag, 30. Dezember 2013

Interview RadioFR

Für alle, die die Interviews auf Radio FR noch nicht gehört haben oder noch einmal hören möchten, habe ich eine kleine Diashow zusammengebastelt:




A gueta Rutsch iz nüe Jahr wünscheni aune!

Matthias

Samstag, 14. Dezember 2013

Viele viele schöne Fotos

Wie versprochen hier einige Fotos, die ich in einer Nachtschicht in mühseliger Arbeit alle einzeln eingescannt habe. Darum auch die zum Teil etwas schlechte Qualität. Es ist wohl doch mal an der Zeit, eine digitale Spiegelreflex zu beschaffen...

Morgen Sonntag geht es auf die letzte Reise (für dieses Jahr), nämlich nach Fianarantsoa. Dann wird es wieder ein wenig ruhiger die nächsten Wochen. Das Schöne an der ganzen Rumreiserei ist natürlich, dass man so einiges sieht oder kameratechnisch gesprochen vor die Linse kriegt. Leider fehlt dann aber oft die Zeit, um die gewonnenen Schnappschüsse zu teilen.

Hier aber jetzt als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk endlich die Fotos:

Tuléar

Eine kleine Wüste muss durchquert werden, bevor man den Strand in der Nähe von Tuléar erreicht.

Sandele für Grosse.
Ein Renault 4L allein auf weiter Flur, auf dem Weg zurück ins Stadtzentrum.

Ein Nickerchen am Strand.
Der Motor eines 4L, der sprichwörtlich mit "Klebe und Spucke" zusammengehalten wird.
Ein köstliches Mahl - nämlich gegrillte Langusten und Fisch - am Strand.
Junge am Strand von Mangily.
Früher Abend, die Zebus werden vom Grasen zurück in ihren Stall gebracht.
Feuerholz- und Kohle-Verkäufer am Strand von Mangily.
Der Geist eines Pousse-pousse auf den Strassen von Tuléar.

Morondava

Angepriesenes Essen auf dem Weg nach Morondava. Tafel Links: Reis mit Huhn, rechts: Früchte des Tamarindebaums.
Kurz vor den Wahlen (siehe Plakat rechts). Ob sich für solche Leute bald etwas ändern wird?
Ein toller Fang (der Fisch...)!
Hier zwei Fotos in extrem schlechter Qualität, da hat mir das Labor in Tuléar den Film versaut. Ein weiterer Grund, endlich in das digitale Zeitalter einzutreten :-)
Kokosnussverkäuferin
Wie ihr seht geht es mir gut, hier mit Tales, einem Freund von Thania, der zufälligerweise auch in Morondava war.
Brillenverkäufer, ob er den Durchblick hat?
Man kann sich das Leben mit kleinen Dingen sehr viel einfacher machen!
Wann die Swisscom wohl solche Boxen aufstellen wird, damit Leute wie ich schnell und überall an neues Guthaben kommen!?
Was gibt es schöneres als im Schatten eines Baumes auszuruhen - auch wenn es eher ein Bäumchen ist?
Plausch am Strand.

Fianarantsoa

Im November haben wir in Fianarantsoa unser neues Zentrum eingeweiht. Alle Mitarbeiter aus allen Zentren waren zu diesem Anlass eingeladen. Dieses neue Zentrum wird es uns erlauben, unsere Produktion der Sparkocher von ca. 15'000 Stück im 2013 auf 30'000 im 2014 zu verdoppeln! Auf einen Schlag wurden so auch fast 50 Arbeitsplätze geschaffen. Und das mitten in der seit fast 5 Jahren andauernden Krise. Nicht schlecht!

Unser Nationale Koordinator Otto Frei bei seiner Ansprache.

Cécile, die Direktorin des neuen Zentrums bei ihrer Ansprache. Nebenbemerkung: mehr als die Hälfte der Direktorenposten bei ADES sind von Frauen besetzt. Auch nicht selbstverständlich in einem doch eher von Männern dominierten Land.

Nach der Zeremonie dann Speiss und Trank - dabei dürfen natürlich auch Musik und Tanz nicht fehlen.

Unterwegs nach Fianarantsoa. Es ist schön, wie die Reisfelder jetzt schön grün erblühen. Diese Mädchen kamen, sobald sie uns fotografieren sahen, aus den gegenüberliegenden Häusern angerannt.

Esperance, die Erdnussverkäuferin. Das war an einem Sonntag, ich hoffe doch, dass sie am Montag zur Schule ging...

Gemüseverkäuferin aus der Vogelperspektive.

Mahajanga

Ausblick auf das Meer und die Segelboote.

Wäscheaufhängen auf Seemanns- respektive Seefrau-Art.

Ladungen, so schwer dass sich die Balken biegen.
In dieser Hitze muss man sich ein Mittagsschläfchen gönnen.
Auch diese Pousse-pousse Fahrer sind im Schatten sicher wohler als an der brütenden Hitze.
Transport auf Land- und Seeweg.
Dieser Verkäufer ist noch ein paar Stunden zu früh. Der "Bord de la mer" wird erst am Abend frequentiert - dafür ist dann oft fast kein Durchkommen mehr (etwa so wie am "Martinsmäret" in Düdingen).

  Ejeda

Vorsicht vor den beissenden Ziegen!
Posen wie die Grossen.
Leute bei einer Verteilung unserer Produkte. Hier in einem Lepra- und Tuberkulosezentrum ausserhalb von Tuléar auf dem Weg nach Ejeda. Im Vordergrund unser Solarkocher mit Solarpanels, um beim Kochen gleichzeitig Batterien und Handys aufzuladen und Radio zu hören. Die aufgeladene Batterie kann dann in der Nacht zur Speisung einer LED-Lampe gebraucht werden.

Typisches Grab hier im Süden von Madagaskar. Natürlich ein Einzelgrab - wir wollen im Jenseits doch erste Klasse gebettet sein.
Auch typisch die Hörner und Holzschnitzereien. Je mehr, desto besser, da dies ein Zeichen von Wohlstand ist.
Falls man sich in den nächsten Wochen nicht mehr hören sollte (was leider bei vielen zu erwarten ist), wünschen wir euch allen schon jetzt schöne bevorstehende Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Thania und Matthias

Freitag, 6. Dezember 2013

Thanias Leidensweg

Seit zwei Monaten habe ich mich nicht mehr auf meinem Blog gemeldet - Negativrekord! Ich war die letzten Wochen aber auch immer viel unterwegs und hatte daher kaum Zeit, einen Bericht zu verfassen. Ausserdem musste ich noch meine Fotos entwickeln lassen, was ich diese Woche in Tana erledigt habe. Eine Auswahl davon werde ich scannen und im nächsten Bericht veröffentlichen.

Zur Abwechslung verliere ich mal keine grossen Worte über mich, sondern über Thania. Sie ist nämlich am Sonntag mit mir nach Tana geflogen, um hier ihr Diplom als Labortechnikerin beim Ministerium zu registrieren. Das ist nötig, damit das Diplom staatlich anerkannt wird. Normalerweise hätte das schon das Institut, wo sie studiert hat, machen müssen. Aus ungeklärten Gründen haben sie das allerdings nicht zustande gebracht.

Glücklicherweise hat Thanias Cousine letzte Woche schon alle Dokumente ins Ministerium gebracht. Somit hätte Thania diese Woche eigentlich nur noch mit den Originaldiplomen zum Ministerium gehen müssen und die Sache wäre geregelt gewesen. Schön wärs! Dort angekommen, wurde ihr mitgeteilt, dass ein Dokument - nämlich eine Liste aller ihrer Mitschüler vom Abschlussjahr 2012 - fehlt. Mal abgesehen davon, dass das Ministerium schon von Anfang an hätte merken müssen, dass etwas fehlt, musste Thania nun unerwartet und dringend dieses Dokument auftreiben. Kein leichtes Unterfangen!

Die gute Frau, die dieses Dokument ausstellen sollte, ist nämlich trotz vereinbartem Termin um 10:00 gar nicht erschienen. Ihre Stellvertreterin hat das Dokument dann doch noch gefunden und unterschrieben. Zurück beim Ministerium wurde wurde dann beanstandet, dass nicht die Stellvertreterin, sondern die Direktorin hätte unterschreiben müssen. Also das ganze nochmals von vorne, zurück zur Direktorin, welche dann doch noch aufgetaucht ist und wieder zurück zum Ministerium, welches aber schon zu war. Ein Spiessrutenlauf den ganzen Tag und doch noch nicht alles erledigt!

Also musste Thania heute Morgen nochmals dort vorbei. Dann die nächste Hiobsbotschaft: die Namen auf dem Diplom und auf der Identitätskarte stimmen nicht überein (auf dem Diplom haben sie den einen Familiennamen weggelassen). Also wieder zurück zum Institut, um ein neues Diplom zu erhalten. Natürlich arbeitet die verantwortliche Person heute nicht, also kann das erst am Montag erledigt werden. Da wir aber am Samstag wieder nach Tuléar fliegen, kommt das ganz und gar ungelegen. Dann schlussendlich doch noch ein wenig Glück nach so langer Hetzerei: das Institut wird das Diplom am Montag dem Ministerium überbringen. Und da die Verantwortliche des Institutes die Verantwortliche beim Ministerium kennt, wurde Thania schon heute die Registrierung schriftlich bestätigt.

Somit Ende gut, alles gut!

Nun wünsche ich euch allen ein schönes und geruhsames Wochenende und bis zum nächsten mal, dann mit vielen Fotos.

Matthias

Freitag, 4. Oktober 2013

Trauriges aus Madagaskar

Hallo zusammen,

Hier kurz die letzte E-Mail von Klaus Heimer:

Unter keinem anderen Präsidenten  sind Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Korruption, Viehdiebstahl und – ganz aktuell – Lynchjustiz so in die Höhe geschnellt wie unter dem nicht legal gewählten, selbst ernannten Staatschef Andry  Rajoelina. Die Bevölkerung hat schon lange kein Vertrauen mehr in die so genannten Sicherheitskräfte und in die Justiz und nimmt Recht und Ordnung lieber selbst in die Hand. Was dabei herauskommt, kann man wöchentlich im Polizeibericht nachlesen. Trauriger Höhepunkt der Eskalationen  ist neben der Ermordung von über 600 angeblichen Rinderdieben alleine in diesem Jahr die aktuelle wilde, ungezügelte Hetzjagd auf Nosy  Be. Die Opfer: Zwei angebliche französische Organhändler und ein madagassischer Komplize. Das Misstrauen gegenüber der Polizei/Gendarmerie gipfelte zudem  in Brandattacken gegen deren Häuser.
Leidtragende sind vor allem die im Tourismusbereich tätigen Geschäftsleute. Die Saison auf der einst idyllischen Parfuminsel dürfte bereits jetzt schon endgültig vorbei sein.
Und die französischen Neokolonialisten dürften einmal mehr zutiefst bereuen, dass sie beim Putsch 2009 Rajoelina den Vorzug vor Ravalomanana gegeben haben. Seitdem steht der Inselstaat fast ausschliesslich negativ in den Schlagzeilen.
Politbeobachter wollen wissen, dass Rajoelina bewusst vor den Wahlen Unruhen schüren lässt, um den Notstand ausrufen und weiter im Amt bleiben zu können. Zuzutrauen sei ihm dies auf jeden Fall, heisst es hinter vorgehaltener Hand.

Und hier gleich noch ein Bericht von "20 Minuten": http://www.20min.ch/ausland/news/story/25866057

Nun wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und bis bald!

Matthias

Freitag, 27. September 2013

Zurück in Tuléar

Nun bin ich schon wieder drei Wochen zurück in Madagaskar - wie doch die Zeit immer schnell vergeht! Nach den wunderbaren und erholsamen Ferien in der Schweiz habe ich wieder sehr gut mit meiner Arbeit angefangen. Im Moment programmiere ich diverse Sachen für unsere Anwendung und bereite auch meine Reisen zu den verschiedenen Zentren der ADES vor. Die nächsten drei Monate werde ich nämlich recht viel unterwegs sein, um alle Zentren noch in diesem Jahr besuchen zu können und die jeweiligen Probleme zu beheben. Diese Reisen sind immer eine schöne Abwechslung zum Alltag in Tuléar, aber zum Teil natürlich auch anstrengend, vor allem wenn man innerhalb kurzer Zeit mehrmals 20 Stunden am Stück in einem Bus unterwegs ist. Trotzdem freue ich mich sehr darauf. Wie ihr seht geht mir die Arbeit also noch nicht aus.

Bis morgen Samstag sind Thanias Bruder Toky und die Cousine Aurea bei uns in den Ferien. Ich glaube sie haben die Zeit hier in Tuléar sehr genossen. Auch für Thania und mich ist es natürlich immer wieder schön, Besuch zu haben. Leider fangen sie bald wieder mit der Schule an und müssen somit morgen nach Hause.

Vor kurzem haben wir einen Strand nördlich von Tuléar, nur ein paar Hundert Meter ausserhalb der Stadt, "entdeckt". Sprich, wir sind zum ersten mal dort hingegangen und fanden es super! Es hat dort wirklich einen schönen Sandstrand mit Fischerbooten und das beste ist: in etwa 15 Minuten ist man dort. Wenn wir also am Wochenende kurz an den Strand möchten, müssen wir nicht immer in das weiter gelegene Sarodrano oder Mangily fahren. Hier ein paar Bilder von unserem Ausflug:




Yo, Yo, Määän!
 

Auch diesen Sonntag werden wir wahrscheinlich wieder dorthin fahren um ein bisschen zu baden. Denn es fängt langsam aber sicher an, wieder sehr heiss zu werden hier in Tuléar.

Ich wünsche auch euch allen ein schönes Wochenende und freue mich schon auf Neuigkeiten aus der Schweiz!

Tschüss

Matthias

Donnerstag, 25. Juli 2013

Raclette in Tuléar

Hallo zusammen,

Wie ihr gemerkt habt sind meine Berichte in letzter Zeit immer spärlicher geworden. Das hat einerseits damit zu tun, dass ich im Moment auf der Arbeit noch vieles erledigen muss, bevor ich dann für längere Zeit Ferien habe. Auf der anderen Seite hat sich in den letzten Wochen oder Monaten auch nicht so viel ereignet, was sich zu erzählen lohnen würde. Auch in der weiten Welt stellt sich irgendwann der Alltag ein!

Und doch habe ich zu mir gesagt: "Mätthu", habe ich gesagt, "vor de Ferie mueschu schono a Bricht ichi tue!". Gesagt, getan, hier ist er, der Bericht.

Vor ein paar Wochen habe ich bei einer Schweizerin, die in Antsirabe lebt, Raclette-Käse bestellt. Wir haben dann meinen Chef Otto und seine Frau Lisa, sowie Stefan und Anna zum Raclette-Plausch eingeladen. Der Käse war wirklich nicht schlecht. Allerdings habe ich viel zu viel bestellt, darum haben Thania und ich gestern nochmals ein Raclette gemacht. Hier der Beweis, dass es in Tuléar im Moment so kalt ist, dass der Käse ohne Raclette-Öfeli nicht schmilzt:



Aus Mangel an weiterem Fotomaterial haben mir Mänu und Erika freundlicherweise zwei ihrer Fotos zur Verfügung gestellt. Sie sind nämlich in Antsirabe unter die Cowboys, respektive Cowgirls gegangen:

 

Wie ihr seht, nähern sie sich langsam aber sicher Tuléar. Und wie ihr euch vorstellen könnt, kann ich ihre Ankunft kaum erwarten.

Ich wünsche euch allen schöne Sommertage und bis bald.

Matthias

Freitag, 21. Juni 2013

Tsapiky

Hier wieder einmal ein Lebenszeichen von mir. Viel Neues zu berichten gibt es aber auch heute nicht. Thania und mir geht es gut, mit der Arbeit komme ich gut voran, die Zeit vergeht wie im Fluge, die Ferien nahen und das Wochenende steht auch schon wieder vor der Tür - was will man mehr!?

Der im Titel erwähnte "Tsapiky" ist ein madagassischer Musikstil, wie ihr im unten stehenden Video sehen könnt. Der Sänger - José Volirano - ist unser Nachbar, darum wurden einige Sequenzen bei uns ums Haus und auf der Terrasse aufgenommen.


Somit wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende und bis bald.

Matthias

Donnerstag, 30. Mai 2013

Bilder aus dem Archiv

In der Schweiz herrscht wie ich gehört habe noch immer winterliches Wetter. Auch bei uns hier wird es langsam aber sicher kälter. Gut, "kalt" ist ein dehnbarer Begriff. Hier in Tuléar bedeutet das, dass man morgens und abends, solange die Sonne noch nicht da, respektive sobald sie wieder weg ist, in langen Kleidern am wohlsten ist. Auch die Kaltwasserdusche strahlt nicht mehr denselben Reiz aus wie noch vor ein paar Wochen, als einem die Kleider vor lauter Schweiss am Leibe klebten.

Nebst dem Wetter gibt es nicht viel Neues, ausser dass wir angefangen haben, mit den Arbeitskollegen Fussball zu spielen, jeweils am Samstag morgen. So tue ich also jetzt etwas für meine Fitness und kann gleichzeitig meinem liebsten Hobby frönen, welches ich seit meiner "Fussballkarriere" in der Schweiz doch recht vermisst habe.

Mangels weiterer Neuigkeiten und Fotos kann ich euch heute leider keine neuen Eindrücke von meinem Leben hier in Tuléar zeigen. Dafür bekommt ihr dieses mal ein besonderes Zückerchen, nämlich Fotos von Thania aus ihrer Kindheit. Aber seht selbst:

Thania uns Sasa als kleine Dreckspatzen.

Und hier sind sie dann schon zu dritt.

Voller Stolz mit ihrem Kalb "Terakaly".

Zurechtgemacht in hübschen Kleidern, inklusive Lutscher, auch wenn das nicht jedem zu gefallen scheint.
Das wäre es schon wieder für diese Woche. Langsam aber sicher kommt Vorfreude auf den bevorstehenden Besuch von Mänu und Erika und auf meine Ferien in der Schweiz auf!

Alles Gute und bis bald.

Matthias