Mittwoch, 23. Februar 2011

Ferienbericht, Teil 4

Als Sahnehäubchen (mit Kirsche) und Abschluss der Reise haben wir (natürlich) noch Cusco und den Machu Picchu besucht.


Was man auf dem Markt nicht alles für Delikatessen kriegt :-) Das ekligste war allerdings eine alte Frau, welche Frösche mit ihren Fingern getötet und ausgenommen hat. Die wollte ich gerne fotografieren, aber als ich sie gefragt habe, hat sie geflucht wie ein Rohrspatz. Das war wohl ein klares "NEIN".




Ich weiss, das Foto ist falsch herum, aber: Wer sieht das Gesicht des Inka?

Hier sind wir auf dem Wayna Picchu. Das ist der Berg im Hintergrund der Ruinen auf den Postkartenfotos. Der Berg, den man von hier im Hintergrund der Ruinen sieht, ist der eigentliche Machu Picchu. Verwirrend, oder?



Hier während dem Aufstieg auf den Machu Picchu. Wir haben ziemlich gelitten (vor allem Läncu, weil er den schwersten Rucksack schleppen musste). Aber wir waren selber schuld, was nimmt man auch viel zu viel Gepäck und dafür zu wenig Wasser mit.
Nach einer Stunde und zwanzig Minuten (angegeben zweieinhalb Stunden) haben wir aber den Aufstieg geschafft und konnten die Aussicht geniessen. Das wären also wieder die Ruinen unten, diesmal aber mit dem Wayna Picchu als Hintergrund.

Und nach so viel körperlicher Tätigkeit hat man sich ein Bierchen redlich verdient.

So, das war also der letzte Bericht über die Reise mit meinen Freunden. Mittlerweile war ich aber noch drei Tage in Iquitos, im Herzen des Amazonas. Könnt euch also schon auf den nächsten und definitiv letzten Reisebericht freuen!

Bis bald, in drei Wochen bin ich schon wieder zu Hause

Matthias

Mittwoch, 16. Februar 2011

Ferienbericht, Teil 3

Von Arequipa sind wir direkt nach Puno gefahren, um vor allem den Titicacasee zu besichtigen. Am Tag der Ankunft hatten wir aber auch Zeit, ein wenig durch Puno zu schlendern.

Puno

Was für ein schönes Paar :-).

Die Kathedrale bei der "Plaza de Armas". Wie ihr mittlerweile sicher festgestellt habt, gibt es wohl in jeder Stadt Perus eine "Plaza de Armas" und eine Kathedrale.

Los Uros

Die Uros sind schwimmende Inseln, welche aus Totora-Schilf konstruiert werden.

Alle paar Wochen wird eine neue Schicht Schilf auf dem ganzen Boden verbreitet, da die Insel durch das Vermodern der unteren Schichten sonst sinken würde.

Und so sieht das Ufer aus der Nähe aus.

Auch die Hütten werden aus Totora-Schilf gebaut. Eigentlich wird dieses Schilf für alles verwendet: zum Bau von Inseln und Hütten, für Souvenirs, getrocknet zum Feuer machen, der untere Teil des Schilfes zum Essen.

Jede Familie wohnt in so einer Hütte und lebt vom Fischen, Jagen (Vögel) und Sammeln (Eier).

Obwohl die Leute noch recht traditionell leben, merkt man den Einfluss des Tourismus sehr. Alle verkaufen Souvenirs, um ein bisschen Geld zu verdienen. Damit können sie dann in Puno auf dem Markt Reis, Früchte und Gemüse kaufen. Einige haben auch Solarzellen auf dem Dach, mit denen eine Autobatterie aufgeladen wird. So haben sie dann Strom für Licht, Radio oder einen kleinen Fernseher.

Amantaní

Nach dem Besuch auf den Uros brachte uns das Schiff während einer dreistündigen Fahrt an unser Tagesziel: die Insel Amantaní.

Auf dieser Insel hat es keine Hotels. Zum Übernachten wohnt man bei einer einheimischen Familie, ohne fliessend Wasser, Strom oder Extrawünschen beim Essen. Hier oben unsere sympathische Gastfamilie mit den vier Töchtern (der 5 Monate alte Sohn hat geschlafen). Der Vater spricht Spanisch, genau so wie die zwei ältesten Töchter. Die Mutter und die jüngeren Mädchen sprechen allerdings fast nur Quechua. Ich müsste mich mal ein paar Monate auf diese Insel aussetzen lassen, um die Sprache richtig zu lernen...

Traumhafte Aussicht vom Haus aus.

Am Nachmittag haben wir einen Spaziergang auf einen Hügel gemacht, von wo aus wir eine schöne Aussicht auf die Insel und den Titicacasee hatten.

Das Haus der Gastfamilie.

Mit einfachen Mitteln wird gekocht. Die Verhältnisse haben mich ein bisschen an Madagaskar erinnert. Fleisch haben wir in den drei Mahlzeiten keines gegessen. Dafür viel Kartoffeln, Gemüse und Quinoa (wird anscheinend auch Inkareis genannt). Quinoa wurde ins vor allem in der Suppe serviert. Das sind kleine Körner und gemischt mit Gemüse und Kartoffeln gibt das eine ganz feine Suppe.

Und hier haben wir gegessen.

Taquile

Nach einem "Diskobesuch" (wir haben uns in der lokalen Tracht gekleidet, d.h. einen Poncho angezogen und danach ein bisschen getanzt) und einer geruhsamen Nacht inklusive starkem Gewitter ging es am nächsten Tag bei Sonnenschein weiter zur letzten Station dieser Tour: zur Insel Taquile.

Bei einem gemütlichen Rundgang um die Insel haben wir die Landschaft und das schöne Wetter genossen.

Die Insel ist bekannt für ihre "strickenden Männer". Die Knaben fangen schon im Alter von acht, neun oder zehn Jahren an zu stricken und machen das dann ihr Leben lang.

Wunderschöne Aussicht durch den Torbogen auf den Titicacasee.

Bis dann, nächste Woche folgt der Bericht zur letzten Etappe der Reise: Cusco und Machu Picchu.

Matthias

Mittwoch, 9. Februar 2011

Ferienbericht, Teil 2

Jetzt ist es wieder mal an der Zeit, mit den Ferienberichten fortzufahren und euch einige Fotos zu zeigen. Nach Trujillo sind wir wieder zurück nach Lima, um uns ein bisschen zu erholen und unsere Kleider zu waschen. Einige Tage später sind wir aber los zum zweiten Teil der Reise - Richtung Süden.

Huacachina

Unser erster Halt war Huacachina, etwa fünf Busstunden südlich von Lima. Dies ist eine Oase mitten in der Wüste (zur Erinnerung: die ganze Küstenregion in Peru ist fast ausschliesslich Wüste, auch Lima liegt in einem Wüstengebiet).

Ich hatte irgendwie mehr Mühe mit dem heissen Sand als Läncu und Phili. Darum trotte ich da etwas mürbe hinterher. Die Oase mit der ganzen Vegetation ist aber sehr schön.

Am Nachmittag haben wir eine Buggy-Tour gemacht. Zwei Stunden lang die Dünen rauf und runter. Wir konnten auch mit einem Sandboard die Dünen runterflitzen.

Hier wähnt man sich Abseits jeder Zivilisation.

Und noch ein Foto zum Schmunzeln. Aber vor Freude mussten wir doch ein paar Luftsprünge machen.


Arequipa

Unsere nächste Etappe war Arequipa. Etwas sehr bekanntes in Arequipa ist die Mumie Juanita, sie wird auch "Jungfrau aus dem Eis" genannt. Zur Zeit der Inka, also vor etwa 550 Jahren, wurde sie dem Berg Ampato geopfert. Da ihr Körper auf über 5000 Meter lag, ist er bis heute sehr gut konserviert. Im Museum liegt diese Mumie in einem auf -19°C gekühlten Glaskasten. Im Januar war Juanita leider nicht im Ausstellungsraum, dafür eine andere Mumie. Fotos durften wir keine schiessen, darum hier ein Bild von Juanita aus dem Internet:

Zur Zeit der Inka war es eine grosse Ehre, für die Götter (nicht nur die Sonne, sondern auch Berge waren für die Inka Götter) geopfert zu werden. Nur die schönsten und reinsten Kinder kamen dafür in Frage. Juanita war ein etwa 14-jähriges Mädchen, 1,40 Meter gross, schlank, von atemberaubender Schönheit, kerngesund, hatte schöne Zähne und starke Knochen und eine gute und ausgeglichene Ernährung. Am Tag vor der Opferung hat sie gefastet. Getötet wurde sie kniend, durch einen Schlag auf den Kopf mit einem harten Gegenstand. Anscheinend war sie augenblicklich tot.

Am Tag nach unserer Ankunft war die Vereidigung des neuen Bürgermeisters. So konnten wir also die Prozession und Tänze in der lokalen Tracht mitverfolgen.

Arequipa wird auch die "Weisse Stadt" genannt, weil sie zu einem Grossteil aus weissem Vulkangestein gebaut ist. Hier oben die "Plaza de Armas".

Mit einer Million Einwohner ist Arequipa nach Lima die zweitgrösste Stadt Perus.


Cañon del Colca

Rund um Arequipa gibt es verschiedene Schluchten. Um die Natur hautnah zu erleben, haben wir einen zweitägigen Ausflug durch den "Cañon del Colca" gemacht.

Auf dem Weg haben wir beim bekannten "Cruz del Condor" Halt gemacht. Wir hatten viel Glück. Die Kondore waren nicht nur dort...

... sondern wir konnten sie auch beim Fliegen beobachten.

Im ganzen waren etwa sieben Stück unterwegs. Wir waren also genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Es war ein bisschen deprimierend, das Ziel schon vor Augen zu haben aber genau zu wissen, dass man noch ungefähr sieben Stunden wandern muss, bevor man es erreicht.

Und hier ein bisschen vergrössert. Die Swimmingpools haben schon auf uns gewartet.

Am zweiten Tag dann der Aufstieg. Für die 1000 Höhenmeter haben wir etwa zwei Stunden gebraucht. Danach waren wir zwar geschafft, aber auch glücklich. Und zum Entspannen stand dann ein Besuch in einem Thermalbad auf dem Programm. Auf der Tour durch die Schlucht haben wir Urs und Julia aus dem Kanton Bern kennen gelernt. Danach waren wir per Zufall am gleichen Tag auf dem Machu Picchu und nach den Ferien habe ich die beiden noch einmal in Lima gesehen. Wie klein die Welt manchmal ist.

Bis zum nächsten mal.

Matthias

Freitag, 4. Februar 2011

Planänderung

Jetzt ist es also tatsächlich so, dass ich früher nach Hause komme als geplant. Allerdings nicht, weil es mir hier nicht gefallen würde. Denn nach den anfänglichen Schwierigkeiten habe ich mich ja sehr gut eingelebt und mich wohl gefühlt.

Dann vor ein paar Monaten habe ich angefangen, in Madagaskar Arbeit zu suchen. Dass ich dorthin will, habe ich im Verlauf der Zeit hier in Peru immer mehr gemerkt. Leider erweist sich die Suche als schwieriger als gedacht, dies hat wohl unter anderem mit der heiklen politischen Lage zu tun.

Nichtsdestotrotz möchte ich nach Madagaskar gehen und alles Menschenmögliche unternehmen, um dann hoffentlich eines Tages für eine Hilfsorganisation arbeiten zu können. Darum verkürze ich meinen Peruaufenthalt und reise am Montag 14. März hier ab und komme dann am Dienstag 15. März in der Schweiz an. Hoffentlich ergibt es sich, dass ich für zwei oder drei Monate zu Hause arbeiten kann, bevor ich nach Madagaskar gehe.

Ich wünschte ich könnte euch schreiben, dass ich meine Traumanstellung gefunden habe. Aber die Situation ist nun mal eine andere. Trotz des noch ungewissen Ausgangs in Madagaskar freue ich mich doch auf diese Herausforderung. Und vor allem, euch schon bald wieder zu sehen!

Bis dann

Matthias

Mittwoch, 2. Februar 2011

Resultat der Spendenaktion

Diese Woche hatte ich das Vergnügen, den gespendeten Gesamtbetrag von

13'900 Franken

für die Bibliothek zu überweisen. Auch die letzten Spender werden bald den Dankesbrief per Post erhalten.

Die ersten Änderungen sind schon bemerkbar. Zum Beispiel hat die Bibliothek jetzt Dienstag bis Samstag geöffnet. Im Februar sogar von Montag bis Samstag. Und das Angebot wird weiterhin rege genutzt. Heute Nachmittag waren mehr als 20 Kinder am Spielen. Es macht Freude, die glücklichen Gesichter zu sehen. Dies ist dank eurer Unterstützung nun für fast zwei weitere Jahre möglich.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank.

Ciao

Matthias